Petrustraditionen im frühen Christentum – ein Forschungsseminar in Rom

8.-12. März 2016

Dass Petrus für das römische Christentum eine grosse Rolle spielt, weiss jeder – ein Besuch in der Peterskirche genügt. Dass Petrus auch in der frühchristlichen Literatur Bedeutung hat, ist gleichfalls bekannt – innerhalb des Neuen Testaments reicht es, an die Petrusbriefe zu erinnern. Ausgangspunkt des Seminars ist die auffällige Beobachtung, dass eine offenbar mit dem anderen nicht viel zu tun hat. Das Seminar möchte sich dem Phänomen von beiden Seiten her nähern und nach Gründen für die unterschiedlichen Traditionsbildungen fragen. Welche Rolle spielte Petrus im frühen Christentum? Wie erklären sich Brüche und Widersprüche? Wie lassen sich von dort die Linien in die Wirkungsgeschichte ausziehen (bis hin zur Ökumene heute)?

Folgende Arbeitsform ist geplant: Drei oder vier „senior researchers“ werden mit Referaten in die Thematik einführen. Zusätzliche Vorträge von Studierenden und/oder Promovierenden sind willkommen. Neben den Diskussionen in der Gruppe spielt die Begegnung mit den Monumenten vor Ort und mit dem archäologischen Befund eine grosse Rolle (und zwar nicht nur in der Peterskirche).

Zielgruppe sind fortgeschrittene Studierende (insbesondere mit Promotionsabsicht) sowie Promovierende und Post-Docs in evangelischer Theologie und angrenzenden Gebieten (insbesondere Neues Testament und Kirchengeschichte). Das Seminar richtet sich auch und besonders an diejenigen, die schon eine gute „Grundkenntnis“ der Stadt Rom und ihrer Geschichte haben. Damit ist es besonders geeignet für Ex-Melantonini und (bis zum gewissen Grad) ehemalige Sommerkurs-Teilnehmende. Die Zahl der Plätze ist begrenzt. Obwohl die Plätze nicht ausschliesslich nach dem „first-come-first-served“-Prinzip vergeben werden, sind Interessenbekundungen (gerne auch noch unverbindlich) so früh wie möglich erbeten an Martin Wallraff. Das betrifft auch Vorüberlegungen zu Referaten. (Bei Referaten zu einem eigenen Forschungsprojekt sind auch Vorschläge im eher weiten Umfeld des Hauptthemas von Interesse.) Eine definitive Anmeldefrist wird Anfang 2016 liegen. Technische Informationen (Anreise, Kosten etc.) werden auf www.melantone.org gegeben.

Seminarleiter sind Prof. Dr. Jörg Frey (Neues Testament, Universität Zürich) und Prof. Dr. Martin Wallraff (Kirchengeschichte, Universität Basel). Das Seminar ist in Zusammenarbeit zwischen dem Centro Melantone und dem Doktoratsprogramm Theologie Basel-Bern-Zürich konzipiert.